Es ist zu beobachten, dass die Einführung von neuer Business Software, wie ERP-, CRM-, Projektmanagementsysteme etc., nicht immer als Veränderungsprozesse durch die Initiatoren wahrgenommen werden (vgl. Moser, 2012). Die vermeintlich „kleine Änderung“ kann aber bei den betroffenen Mitarbeitern zu Widerständen und Reaktanzreaktionen führen. Insbesondere dann, wenn die Mitarbeiter den alten Workflow ablegen und eine neue unbekannte Verfahrensweise lernen müssen.
Verschärfen dürfte sich die Situation, wenn die Usability eines neuen Systems nicht gegeben ist. Auf http://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/article/1441176308-wirtschaftspsychologie-gebrauchstauglichkeit-und-spassfaktor-bei-der-digitalen-arbeit-kor.html wurde dazu folgender Artikel veröffentlicht: „Gebrauchstauglichkeit und Spaßfaktor bei der digitalen Arbeit korrelieren“.
Für die Auswahl neuer Software ist darauf zu achten, dass eine optimale Gebrauchstauglichkeit (Usabillity) vorhanden ist, so dass positive Emotionen bei der Nutzung und Flow-Erlebnisse entwickelt werden können.
Wichtige Komponenten, um ein positives Nutzungserlebnis auszulösen, sind nach Meinung von Kost & Künz (2015): Neuartigkeit, Ungewöhnlichkeit, Brillianz etc. Für eine hohe Gebrauchstauglichkeit wären es die Komponenten: Einfachheit, Erwartungskonformität, Vertrautheit.
Es gilt auch hier der Ausspruch: nicht den Menschen an die Arbeit / Software, sondern die Arbeit / Software an die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Arbeitnehmer anpassen.
Literatur:
Kost, J. & Künz, A. (2015). Digigitale Medien in Arbeits- und Lernumgebungen. Lengerich: Papst.
Moser, M. (2012). Change Management in ERP-Projekten. In Rosenstiel, L.v., Hornstein, E.v. & Augustin, S. (Hrsg.) Change Management Praxisfälle. Veränderungsschwerpunkte Organisation, Team, Individuum. S. 69-80. Berlin: Springer.