Empathisches Verhalten beeinflusst nicht nur im Verkauf den Umsatz

In einer Untersuchung fanden Forscher heraus, dass die Fähigkeit Emotionen zu erkennen sich allgemein auf das Jahresgehalt auswirkt. Aus der Verkaufspsychologie ist bereits bekannt, dass emphatische und charismatische Verkäufer die höchsten Verkaufsumsätze erzielen, aber auch gefährdeter sind an burnout zu erkranken (Verbeke, 1997, S. 617-636).

In der aktuellen Studie (n=100) fanden Menges und andere (2015) heraus, dass auch ‚Emotionserkennungsfähigkeit in Organisationen nicht nur von zwischenmenschlicher Bedeutung ist, sondern auch einen ökonomischen Wert besitzt‘. Die gesamten Ergebnisse sind in einem Video zusammengefasst: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=zqxVIqwyObc

Die Studie aus dem Bereich Verkaufspsychologie kann hier nachgelesen werden:

Verbeke, W. (1997). Individual differences in emotional contagion of salespersons: Its effect on performance and burnout. Psychology & Marketing, 1997, 1, 1, S. 617-636.

Personalpsychologie: Nachteile von Management by Objectives

Mondziele können demotivierend wirken und Stress erzeugen. Eine Studie der Barmer und Bertelsmann Stiftung zeigt, dass stetig steigende Ziele in den Unternehmen die Gesundheit der Mitarbeiter reduziert und selbstgefährdendes Verhalten fördert. Dies äußert sich neben „dem Verzicht auf Erholung im übermäßigen Konsum von scheinbar die Leistung steigernden Substanzen, wie Nikotin, Medikamenten oder dadurch, dass Sicherheits-, Schutz- und Qualitätsstandards unterlaufen werden. Ursache hierfür sind häufig die permanent wachsenden Anforderungen: 42 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Arbeitsumfeld durch steigende Leistungs- und Ertragsziele geprägt ist. Jeder Dritte weiß nicht mehr, wie er die wachsenden Ansprüche im Betrieb bewältigen soll. Dadurch komme es leicht zu einer Überforderung, bilanziert die Studie. Werden die Vorgaben dennoch erfüllt, gelte die übersprungene Messlatte schnell als neuer Standard“. (https://idw-online.de/de/news627444)

Verkaufspsychologie: Experiment zur Reziprozität

Reziprozität ist ein sozialprägendes Prinzip: Ich gebe, damit mir gegeben wird. Wenn wir ein Geschenk erhalten, fühlen wir uns verpflichtet, ein Geschenk zurück zu geben. Ein Grund, weshalb wir in einer Sozialisation leben.

Wie wirkungsvoll das Reziprozitätsprinzip sein kann, zeigte ein Experiment von Regan (1971):  Eine Versuchsperson sollte im Rahmen eines Kunst-Experiments mit einer instruierten Person die Qualität von Bildern einschätzen. Das Experiment fand in unterschiedlichen Konstellationen statt. In der Experimentalgruppe geht der Instruierte während des Experiments raus und kommt mit zwei Flaschen Cola zurück. Eine Cola für die Versuchsperson, die andere für sich. In der Kontrollgruppe kommt der Instruierte nur mit einer Cola für sich zurück. In beiden Gruppen fragt der Instruierte am Ende des Experiments, ob die Versuchsperson ihm Lose abkauft, mit denen man ein Auto gewinnen kann. Der Instruierte bekäme dafür eine Provision.

In der Experimentalgruppe konnte der Instruierte doppelt soviel Lose verkaufen, wie in der Kontrollgruppe. Der Einsatz für die zusätzliche Flasche Cola betrug damals rund 10 Cent und hatte sich schnell amortisiert. In der Kontrollgruppe korrelierte der Abverkauf der Lose mit der Sympathie des Instruierten. Je sympathischer er auf die Versuchspersonen wirkte, umso höher war der Abverkauf. In der Experimentalgruppe waren Sympathie und Abverkauf fast unabhängig. Dieser Zusammenhang wurde durch das Reziprozitätsgefühl außer Kraft gesetzt.

Die gesamte Studie kann hier nachgelesen werden: http://www.communicationcache.com/uploads/1/0/8/8/10887248/effects_of_a_favor_and_liking_on_compliance.pdf