Personalpsychologie: Was beeinflusst Arbeitnehmerzufriedenheit?

Herzberg wurde von mir schon im letzten Artikel bemüht. Er ging in der Zwei-Faktoren-Theorie davon aus, dass extrinsische Faktoren der Arbeit, wie Gehalt, Beziehung zu Kollegen etc. maximal die Nicht-Unzufriedenheit steigern. Intrinische Faktoren der Arbeit, wie die Arbeitsaufgabe, Anerkennung aus der Arbeit etc. tragen zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer bei.

In einer aktuellen Studie wurden Deutsche Arbeitnehmer befragt (n=475), „was Ihnen an einem Arbeitgeber generell wichtig ist, wie sie ihren aktuellen Arbeitgeber bewerten und wo die größten Abweichungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen“.

Emotionale und rationale Entscheidungen werden auf Basis unserer Erfahrungen getroffen.

In der Volkswirtschaft und Spieltheorie wird angenommen, dass der Mensch völlig zweckrational handelt und überlegt. Demnach wäre der Mensch eine perfekte Rechenmaschine ohne Emotionen, der immer die richtige und eine rationale Entscheidung trifft. Dieser Ansatz kann durch die Realität falsifiziert werden. Nach dem Elaboration Likelihood Modell (Petty & Cacioppo, 1986) ist das Involvement als Grad innerer Beteiligung ein wichtiger Faktor für die Informationsverarbeitung und Einstellungsänderung. Da Einstellungen überdauernde Verhaltensdispositionen sind haben wir weitere Hinweise, welche Faktoren Entscheidungen beeinflussen können.

In einer aktuellen Studie wurde das Entscheidungsverhalten im Alltag untersucht. Wann entscheidet der Mensch intuitiv, wann eher wissensbasiert. Auf Basis der hervorgebrachten Ergebnisse kann gesagt werden, dass vor allem der Inhalt der zu treffenden Entscheidung eine entscheidende Rolle spielt. Wenn wir uns mit dem zur Disposition stehenden Thema auskennen, wir Experten sind, dann entscheiden wir wissensbasiert. Aus dem Bauch heraus werden vor allem Entscheidungen getroffen, die wir schlecht einschätzen / prognostizieren können. Bspw. Partnerwahl, Kleidung, Restaurantauswahl. Dieses Verhalten ist geschlechtsunabhängig. Die Heuristik, dass Frauen lieber als Männer aus dem Bauch entscheiden, wurde bei der Untersuchung (n=149, weiblich=102) nicht bestätigt.

Der gesamte Abstract ist hier zu finden: http://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/article/1446191929-kopf-oder-bauch-wie-wir-entscheiden-haengt-von-der-erfahrung-ab.html

Personalpsychologie: Experiment zu der motivationalen Wirkung von Geld

Gerade an diesem Wochenende haben wir im 1. Semester des Masterstudiums Sales und Marketing über die Herzbergsche Zwei-Faktoren-Theorie gesprochen. Nach dem Modell handelt es sich bei der Entlohnug um einen Hygienefaktor der max. zur Nicht-Unzufriedenheit der Mitarbeiter beiträgt, aber eben nicht zur Zufriedenheit. Geld zählt zu den extrinsischen Faktoren und führt nicht zur einer langfristigen Motivation der Belegschaft. Diese Erkenntnisse lassen sich allerdings nur mit der kritischen Ereignis-Methode reproduzieren. Nachfolgend befassten sich vielen Wissenschaftler mit dem Zusammenhang zwischen Mitarbeitermotivation und deren Einflussgrößen. Mittlerweile existieren dazu auch Meta-Analysen (bspw. Cameron & Pierce, 1994; Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit bspw. Judge, Piccolo & Podsakoff, 2010).

Kvaloy, Nieken & Schöttner (2013) haben sich erneut dieser Thematik gewidmet. Ein Feldexperiement bei Studenten sollte Aufschluss darüber geben, ob Motivation von Geld und/oder Wertschätzung abhängt. Die Aufgabe bestand darin, dass die Probanden Daten für ein Forschungsprojekt erfassen sollten. Alle Probanden erhielten den gleichen Grundlohn. Die Experimentalgruppe bekam zusätzlich einen geringen leistungsabhängigen Stücklohn. Sowohl Experimental- als auch Kontrollgruppe wurde vor Arbeitsbeginn kurz der Zweck der Aufgabe erläutert und die Wertschätzung für die Arbeit sowie positive Erwartungen an das Arbeitsergebnis mitgeteilt.