In der Volkswirtschaft und Spieltheorie wird angenommen, dass der Mensch völlig zweckrational handelt und überlegt. Demnach wäre der Mensch eine perfekte Rechenmaschine ohne Emotionen, der immer die richtige und eine rationale Entscheidung trifft. Dieser Ansatz kann durch die Realität falsifiziert werden. Nach dem Elaboration Likelihood Modell (Petty & Cacioppo, 1986) ist das Involvement als Grad innerer Beteiligung ein wichtiger Faktor für die Informationsverarbeitung und Einstellungsänderung. Da Einstellungen überdauernde Verhaltensdispositionen sind haben wir weitere Hinweise, welche Faktoren Entscheidungen beeinflussen können.
In einer aktuellen Studie wurde das Entscheidungsverhalten im Alltag untersucht. Wann entscheidet der Mensch intuitiv, wann eher wissensbasiert. Auf Basis der hervorgebrachten Ergebnisse kann gesagt werden, dass vor allem der Inhalt der zu treffenden Entscheidung eine entscheidende Rolle spielt. Wenn wir uns mit dem zur Disposition stehenden Thema auskennen, wir Experten sind, dann entscheiden wir wissensbasiert. Aus dem Bauch heraus werden vor allem Entscheidungen getroffen, die wir schlecht einschätzen / prognostizieren können. Bspw. Partnerwahl, Kleidung, Restaurantauswahl. Dieses Verhalten ist geschlechtsunabhängig. Die Heuristik, dass Frauen lieber als Männer aus dem Bauch entscheiden, wurde bei der Untersuchung (n=149, weiblich=102) nicht bestätigt.
Der gesamte Abstract ist hier zu finden: http://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/article/1446191929-kopf-oder-bauch-wie-wir-entscheiden-haengt-von-der-erfahrung-ab.html