Auch im Jahre 2016 verdienen Frauen in gleichen oder ähnlichen Positionen weniger als männliche Kollegen. Dies ist auch in Deutschland immer noch so. Gerechtigkeit entsteht aus einem Vergleichsprozess aus eigenem Input / Output zu einer frei gewählten Vergleichsperson mit deren Input / Output. Wird hier ein negatives Ungleichgewicht wahrgenommen, entstehen Ungerechtigkeitsempfindungen, die sich negativ auf Leistung, Motivation, Zufriedenheit etc. auswirken können.
Die Forschung beschäftigt sich seit langem mit der Geschlechter-Einkommenslücke und deren Wirkung. In einer Metaanalyse haben Joshi, Son und Roth (2015) 142 Studien zu dem Thema aggregiert. Das n über alle in der Übersichtsstudie zusammengefassten Papers beträgt 470.000 Arbeitnehmer, die in den letzten 30 Jahren dazu befragt wurden.
Folgende Hypothesen wurden dabei untersucht:
- In männerdominierten Berufen kommt es zur Diskriminierung. Es wird unterstellt, dass Frauen nicht die dafür nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen. Dadurch werden sie schlechter bewertet und verdienen weniger.
- In prestigeträchtigen Berufen, die ein hohes soziales Ansehen genießen, sind ebenfalls Männer dominant. Dadurch werden Frauen schlechter bewertet und verdienen weniger.
- In komplexen Berufen kommt es zur Diskriminierung. Frauen wird auch hier unterstellt, dass sie nicht die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen. Dadurch werden sie schlechter bewertet und verdienen weniger.
- Wenn Frauen überdurchschnittlich oft als Führungsperson in einer Branche akzeptiert sind, verringert sich die Einkommenslücke.