Meetings und deren Tücken

In der heutigen Unternehmenswelt sind Meetings kaum noch wegzudenken. Man bespricht sich in der Gruppe und erhofft sich dadurch reichhaltige Erkenntnisse. Nicht immer sind diese Treffen sinnvoll, denn die gewünschte Kreativität, Innovativität oder der Einfallsreichtum der Mitarbeiter wird dadurch kaum erhöht. Flueglistaller (2003, S. 293) stellt durch eine empirische Untersuchung fest, dass nur 6% aller Ideen in interessanten und paradoxerweise 10% in langweiligen Meetings entstehen. Beste Voraussetzung für das Hervorbringen von Innovationen ist nach Flueglistaler die Freizeit, in der über 50% neuer Ideen generiert werden.

Menschen glauben zwar daran, dass sie in der Gruppe quantitativ und qualitativ hochwertigere Einfälle generieren, aber dem ist vielfach nicht so.

Journalistisch wurde das Thema Meetings auf sueddeutsche.de aufgegriffen. Heuristisch werden 8 Fehler aufgezeigt, die zum Scheitern von Meetings führen können. Sie zählen

– das Fehlen von Zielen,

– die überfrachtete Agenda

– das Nichteinhalten von Zeiten

– die unvorbereiteten Teilnehmer

– die unstrukturierten und langweiligen Präsentationen

– die fehlende Aufmerksamkeit des Auditoriums

– den Captain’s Effect (das was der Chef sagt ist richtig) und

– die fehlende Handlungsbereitschaft aus den Ergebnissen des Meetings

auf.

Der gesamte Artikel ist hier nachzulesen.

Literatur: Flueglistaller, U. (2003). Von der Idee zur Innovation – eine Untersuchung von 65 KMU. unveröffentlichte Studie: St. Gallen.

Löst Kundenserivce häufiger stressbedingte Krankheiten aus?

In einer DAK-Studie ist zu lesen, dass sieben von zehn Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen.

Stress ist nach Greif (1991, S. 1) „ein unangenehmer Spannungszustand, der aus der Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, zeitlich nahe und subjektiv andauernde Situation wahrscheinlich nicht vollständig kontrollierbar ist, deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint“.

Lazarus entwickelte dazu ein Modell, nach dem eine stressauslösende Situation eine Wechselwirkung zwischen den Anforderungen der Situation und der handelnden Person hervorrufen kann. Er geht davon aus, dass gleiche Situationen von Menschen unterschiedlich bewertet werden. Dies hängt von der subjektiven Bewertung und den in der Situation verfügbaren Ressourcen ab. Schlussendlich wird in dem Modell hinterfragt, wie gut kann jemand eine Situation bewältigen (coping).

Werden Menschen langanhaltenden stressauslösenden Situationen ausgesetzt, kann dies psychische aber auch physische Schäden nach sich ziehen. Hypertonie, Infarktrisiko durch erhöhte Adrenalinausschüttung oder aber Depressionen, Aggressionen sowie Burn-Outs können die Folgen sein.

Burn-Out wird dabei als ein „Syndrom aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierter Leistungsfähigkeit beschrieben“ (Schaper, 2013, S. 531). Zuerst untersucht wurde dieses Syndrom in Sozial- und Pflegeberufen. Entscheidend für die Entwicklung von Burn-Outs im psychologischen Sinn ist in diesm Fall die hohe emotionale Bindung zwischen Patient und Pfleger. Übermäßig hohe Erwartungen von Seiten des Pflegepersonals kann bei nicht erfolgreicher Bewältigung des selbstgesetzten Anspruchs zu einem Zynismus gegenüber den Patienten führen. Man stelle sich vor, ein Betreuer hat sich zum Ziel gesetzt, alkoholkranke Patienten von ihrer Sucht heilen zu wollen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Betreuer im Zeitablauf gegenüber den Betroffenen gefühlslos und abgestumpft reagiert, wenn sich kein Erfolg einstellt. Dies kann sich auch bei Mitarbeitern einstellen, die im Kundenservicebereich, bspw. einer Beschwerdeabteilung, arbeiten.

In dem DAK Report wird folgendes festgehalten:

„Im Kundenkontakt zählt Schnelligkeit und eine positive Grundhaltung. Die Beschäftigten müssen immer freundlich bleiben, auch bei hoher Arbeitsbelastung. In der Auseinandersetzung mit anspruchsvollen Kunden entstehen Situationen, die emotional sehr belastend sein können. Zwei Drittel der befragten Beschäftigten (69 Prozent) gehen bei der Arbeit häufig oder manchmal bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit. Bei 4,9 Millionen Beschäftigten in der Branche sind das rund 3,4 Millionen Männer und Frauen bundesweit. Etwa die Hälfte der Beschäftigten mit viel Kundenkontakt (46 Prozent) können selten oder nie entscheiden, wann sie Pausen machen. Der Report zeigt auch, dass fast jeder Dritte keinen angemessenen Aufenthaltsraum hat. Oft müssen sich Mitarbeiter für ihre Pausen in Abstell- oder Lagerräume zurückziehen, was die Erholung beeinträchtigt.“ (Quelle: www.dak.de/dak/bundes-themen/Handelsreport_2016-1794926.html Stand 05/16).

Ob die Mitarbeiter die beschriebene Arbeitssituation als stressauslösend wahrnehmen und ob daraus stressbedingte Krankheiten entstehen ist individuell unterschiedlich. Generell kann aber von Seiten des Unternehmens und des einzelnen Mitarbeiters das Stressrisiko gesenkt werden. Adäquate Präventionsmöglichkeiten sind bspw. regelmäßige Feedbacks über die Arbeit der Servicemitarbeiter, Schulungen im Umgang mit Kunden aber auch Sportangebote nach der Arbeit.

Literatur:

Greif, S. (1991). Stress in der Arbeit – Einführung und Grundbegriffe. In: Greif, S, Bamberg, E., Semmer, N. (Hrsg.): Psychischer Stress am Arbeitsplatz (1-28). Göttingen: Hogrefe.

Schaper, N. (2013). Wirkungen der Arbeit. In Nerdinger, F.W.; Blickle, G. & Schaper, N. (Hrsg.) Arbeits- und Organisationspsychologie (517-438). 3. Aufl. Wiesbaden: Gabler.

In der Wirtschaft werden kaum valide Personalauswahlverfahren eingesetzt

Personalauswahl, Bewerbungsgespräch

Bis Dato haben valide Personalauswahlinstrumente wenig Einzug in die Deutsche Wirtschaft gefunden. Kanning (2016) hat eine Studie mit rund 1000 Bewerbern durchgeführt. Die Ergebnisse sind ernüchternd. In rund 75% aller Einstellungsgespräche lag nicht einmal ein Interviewleitfaden vor, obwohl dieser laut der Metaanalyse von Schmidt & Hunter (1998) die Validität des Verfahrens erheblich steigert. Die Validität sagt etwas über die Tauglichkeit einer diagnostischen Methode aus. Mit einem konventionellen und unstrukturierten Einstellungsgespräch kann der berufliche Erfolg eines Kandidaten nur zu 2 % vorhergesagt werden. Es kommt also dem reinen Raten nahe. Wird allerdings ein anforderungsbezogenes und strukturiertes Interview durchgeführt, liegt dieser Wert bereits bei 16 % (Schmidt & Hunter, 1998). Dies ist seit Jahren bekannt. Warum Personaler auf zuverlässige Einstellungsmethoden verzichten, bleibt unklar. Die wirtschaftlichen Risiken können als hoch beziffert werden, wenn ein ungeeigneter Kandidat eingestellt wird. Neben Lohn, Lohnnebenkosten fallen sicherlich auch die Einarbeitungsaufwendungen sowie die investierte Zeit an. Kaum zu beziffern ist der entgangene Gewinn, wenn statt des ungeeigneten ein geeigneter Kandidat eingestellt worden wäre. Erschreckend ist zudem, dass immer noch Fragen mit einer Null-Korrelation zum späteren beruflichen Erfolg gestellt werden: „Was ist Ihre größte Schwäche?“. Solche Fragen werden kaum Bezug zu der ausgeschriebenen Stelle haben. Es ist eher eine Aufforderung zur Selbstdarstellung der Kandidaten und eine Aufforderung im Vorfeld des Einstellungsgespräches bestimmte Floskeln auswendig zu lernen. So könnte man darauf antworten „ich bin so ungeduldig und möchte sofort mit der Aufgabe anfangen“.

Weiterhin werden zudem sog. Knock-Out-Kriterien verwendet, um Bewerber im Vorfeld zu selektieren. Es hat sich dafür die Note aus dem letzten Zeugnis (Schule oder Hochschule) etabliert. Auch dies besitzt keine Aussagekraft. Schulische oder universitäre Leistungen haben laut Schmidt und Hunter (1998) ebenfalls keine Vorhersagekraft für späteren beruflichen Erfolg und besitzen zufälligen Charakter. Man könnte genauso gut die Kandidaten auswürfeln. Schulnoten sind also ebenfalls ungeeignet, es sei denn man möchte den Ausbildungserfolg prognostizieren.

Wenn Sie mehr über valide Einstellungsverfahren wissen möchte, empfehle ich Ihnen die Weiterbildung Personalpsychologie bei der Wings https://www.wings.hs-wismar.de/de/weiterbildung/wirtschaftspsychologie/zertifikatskurse/personalpsychologie

Literaturverzeichnis:

Kanning, U. (2016). Wie Bewerberinnen und Bewerber die Praxis der Personalauswahl erleben und bewerten [Abstract]. Report Psychologie, 41, 56-66.

Schmidt, F. & Hunter, J. (1998). The validity and utility of selection methods in personell psychology: Practical and theoretical implications of 85 years of Research findings. Psychology bulletin, 124, 2, 262-274.

Den Google Rankingfaktoren per Meta-Studie auf die Schliche kommen?

In der Vorlesung Onlinemarketing (Masterstudium Sales and Marketing) werden die Grundlagen zur Search Engine Optimization gelegt. Im Zeitablauf haben sich diese nicht grundsätzlich verändert, sehr wohl aber deren Stellenwert.

Google verfolgt bei dem Algorithmus ein klares Ziel. Der Nutzer soll Inhalte nicht suchen müssen, sondern finden. Was ist aus Usersicht die relevante Information, die er gerade benötigt?

Die Zeiten, in denen es für ein gutes Ranking reichte, Unmengen von Keywords auf einer Homepage zu platzieren, sind lange vorbei. Erst das Zusammenspiel aller Faktoren führt zu einem guten Ranking. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile“ wusste schon Ehrenfels lange vor der Erfindung des Computers. Welche Faktoren dies für 2016 sind sollte über eine Meta-Studie herausgefunden werden.

Eine wichtige Botschaft in deren Analyse ist „nur google weiß wie der Algorithmus wirklich funktioniert“. Das ist deren Geschäftsgeheimnis. Wäre der offen einsehbar, würden die Website-Betreiber diesen kopieren. Das originäre Ziel, finden statt suchen, ist dann nicht mehr gegeben. Die wichtigste Empfehlung der Autoren ist, dass „content king“ ist, der Linkaufbau und deren Qualität stimmen müssen.

Im weiteren Verlauf werden in der Metastudie u.a folgende Faktoren näher beleuchtet und jeweils durch ein Punktsystem hinsichtlich der SEO-Relevanz eingestuft:

  1. Domain-Faktoren: Domain Historie, Alter der Domain, Keywords in der Domain / Subdomain, exact match der Domain (bspw. Hotel.de);
  2. Onpage-Faktoren: interne Links, responsive webdesign, Seitengeschwindigkeit, Position der Keywords im Text, Länge des Inhaltes;
  3. Onpage-Faktoren für die Domain: Vertrauen in die Domain, wertvolle und einzigartige Inhalte, Anzahl der Seiten, Aktualisierung der Websites, Sicherheit;
  4. Interaktionsfaktoren: unique User, google Chrome, CTR für Keywords, Benutzer-Interaktionen mit der Website (Kommentare etc.);
  5. Social Signals: Interaktion mit sozialen Websites/ Communitys (gilt als umstritten).

Spannend ist diese Studie allemal. Sie fasst gekonnt und in einfacher Sprache die wichtigsten SEO Faktoren zusammen. Dabei wird deren Wirkweise ebenfalls anschaulich beschrieben.

Die Studie kann hier nachgelesen werden: http://www.seo2b.de/google-rankingfaktoren.html

Motivation Absolventenverabschiedung 2016

Absolventenverabschiedung Master Sales and Marketing 2016 Zeughaus Wismar
Absolventenverabschiedung Master Sales and Marketing 2016 Zeughaus Wismar

Menschen werden eher aktiv, wenn es um die Erreichung eines Ziels mit attraktiven Folgen geht. Dabei sind es die angestrebten Ergebnisfolgen, die Menschen motivieren. So kann die Erreichung des Masterabschlusses und dessen weitreichende Folgen einen erheblichen Anreiz darstellen. „Das was die Aktivität initiiert und leitet, kommt zeitlich und sachlogisch nach Vollendung der Tätigkeit“ (Rheinberg, Vollmeyer & Engeser, 2003, S. 262).

Das Masterstudium Sales and Marketing wird eher intrinsisch motiviert sein. Es wäre dabei interessant zu erfahren ob sich bei den aktuellen Absolventen bei der Erstellung der Masterthesis eine Art „Flow-Erleben“ eingestellt hat. Das nach Csikszentmihalyi (1975) erstmals entdeckte Phänomen beschreibt damit ein gänzliches Aufgehen in einer glatt laufenden Tätigkeit, welche man trotz einer hohen Beanspruchung noch unter Kontrolle hat. Kennzeichnend für Flow ist, dass man dabei eins wird mit der Tätigkeit und die Zeit bei der Aufgabenbewältigung vergisst. Dieser Zustand wird meist als angenehm erlebt und die Tätigkeit wird vielfach ohne extrinsische Anreize ausgeführt (Rheinberg et al., 2003, S. 263).

Wie angenehm die Konsequenzen des eigenen Handelns sein können, haben gestern die Absolventen des Masterstudiums Sales and Marketing erlebt. Bei der feierlichen Übergabe der Zeugnisse im Zeughaus Wismar waren zufriedene und fröhliche Gesichter beobachtbar. Das Ziel, erfolgreich das Studium zu absolvieren und den redlich verdienten und international anerkannten Masterabschluss sein Eigen zu nennen, dürfte für alle Absolventen weitreichende Ergebnisfolgen für die Karriere haben.

Absolventenverabschiedung Master Sales and Marketing 2016 Zeughaus Wismar
Absolventenverabschiedung Master Sales and Marketing 2016 Zeughaus Wismar

An dieser Stelle möchte ich allen Absolventen des Abschlussjahrgangs 2016 noch einmal gratulieren und wünsche Ihnen viel Erfolg bei allen zukünftigen Entscheidungen. Antizipieren und genießen Sie die Ergebnisfolgen des erworbenen Masterabschlusses.

Darüber hinaus möchte ich aber auch alle derzeitigen und zukünftig immatrikulierten Studenten motivieren, ihr Ziel, die Erreichung des Masters, nicht aus den Augen zu verlieren. Mit ein wenig Empathie kann man die Gefühle der Absolventen auf den Bildern mit Sicherheit nachempfinden.

Quellen:

Csikszentmihalyi, M. (1975). Beyond boredom and anxiety. San Francisco: Jossey-Bass.

Siehe auch Internet: http://psy2.ucsd.edu/~nchristenfeld/Happiness_Readings_files/Class%207%20-%20Csikszentmihalyi%201975.pdf (03/16)

Rheinberg, F., Vollmeyer, R. & Engeser, S. (2003). Die Erfassung des Flow-Erlebens. In Stiensmeier-Pelster, J. & Rheinberg, F. (Hrsg.), Diagnostik von Motivation und Selbstkonzept (Test und Trends N.F.2). 262-279. Göttingen: Hogrefe.

Siehe auch Internet: http://www.psych.uni-potsdam.de/people/rheinberg/messverfahren/Flow-FKS.pdf (03/16)

Können negative Emotionen durch Digital Marketing hervorgerufen werden?

Im Internet werden Konsumenten im großen Stil über Cookies oder über Drittanbieter-Dienste (sog. „Third-Party HTTP-Requests“) ausgespäht. Informationen zu IP-Adressen, Verweildauer, System- und Browser-Informationen etc. werden gespeichert und stellen eine Gefahr für die Privatsphäre dar. Rechtliche Regularien werden gefordert (vgl. Libert, 2016). Ein Umdenken der Werbetreibenden / Website-Betreiber könnte effizienter sein, wenn durch die Datensammelwut negative Emotionen bei den Konsumenten entstehen und sich dies somit negativ auf Image und Gewinn auswirkt.

Publikation: Erhebung der Kundenzufriedenheit im B2B Dienstleistungssektor

WINGS_KonsumentenverhaltenWeiterentwicklung eines bestehenden Fragebogens zur Erhebung der Kundenzufriedenheit im industriellen B2B-Dienstleistungssektor am Beispiel der A-GmbH

Beier, N. & Weber, M.

(FH-Wismar, Wings, Studiengang Sales and Marketing)

Beier, N. & Weber, M. (2016). Weiterentwicklung eines bestehenden Fragebogens zur Erhebung der Kundenzufriedenheit im industriellen B2B-Dienstleistungssektor am Beispiel der A-GmbH. Sturm, H. (Hrsg.), Journal of Master Sales and Marketing. Internet: https://journal-of-master-sales-marketing.de/weiterentwicklung-eines-bestehenden-fragebogens-zur-erhebung-der-kundenzufriedenheit-im-industriellen-b2b-dienstleistungssektor-am-beispiel-der-a-gmbh/

Further development of an existing questionnaire for data collection in the fields of customer satisfaction in the industrial B2B-service sector, using the example of the A-GmbH company

Although customer satisfaction , especially in times of cutthroat competition, plays a decisive role in the success of a company , there is often an unconsciousness about the corporation-customer relationship in small and medium enterprises due to lack of data collection. There are various models for measuring customer satisfaction, but they are not always suitable for methodological reasons for company-specific issues.

In this paper, an existing questionnaire will be extended with additional important aspects to measure customer satisfaction. Using an industry services provider in the B2B sector as an example, the questionnaire will be evaluated finally on objectivity, reliability and validity.

For this purpose a total survey was carried out and by means of SPSS the questionnaire was tested on the hypothesis that the new questions measure the customer satisfaction better than the existing SERVPERF. Taking into account the controversial discussion in the actual scientific literature regarding the applied Likert scale, both parametric and non-parametric tests were carried out. The results show that both SERVPERF and the additional questions measure customer satisfaction in accordance with objectivity, reliability and validity. The subsequent factor analysis has shown that the new questions measure additional dimensions which exceed the SERVPERF ones. Therefore companies have at their disposal a modular kit with variable questions and dimensions which should help to design questionnaires for their individual needs.

As an implication for further research, the worked out factors should be tested and validated by means of a confirmatory factor analysis. A further important point to note is that the questionnaire was carried out on a single company and further tests incorporating all industries should be carried out.

Zusammenfassung:

Obwohl die Kundenzufriedenheit vor allem in Zeiten von Verdrängungswettbewerb eine essentielle Rolle für den Erfolg eines Unternehmens spielt, herrscht gerade bei KMUs aufgrund fehlender Messungen Unkenntnis über die Unternehmer-Kundenbeziehung. Es gibt zwar verschiedene Modelle zur Messung von Kundenzufriedenheit, aber nicht immer sind sie aus methodischen Gründen für firmenindividuelle Fragestellungen geeignet.

In dieser Arbeit wird ein bestehender Fragebogen zur Erhebung der Kundenzufriedenheit (SERVPERF) um weitere wichtige Bereiche ergänzt. Anschließend wird dessen Objektivität, Reliabilität und Validität am Beispiel eines mittelständischen Industriedienstleisters im B2B-Bereich evaluiert.

Hierzu wurde eine Totalerhebung durchgeführt und der Fragebogen mit Hilfe von SPSS auf die Hypothese getestet, dass die neuen Fragen die Zufriedenheit besser messen als der bestehende SERVPERF. Um der in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur kontrovers diskutierten Auswertung der angewendeten Likert-Skala Rechnung zu tragen, wurden sowohl parametrische als auch nicht parametrische Tests durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass sowohl der SERVPERF als auch die zusätzlichen Fragen die Kundenzufriedenheit objektiv, reliabel und valide messen. Eine anschließende Faktorenanalyse hat ergeben, dass die neuen Fragen weitere Dimensionen der Zufriedenheit erfassen, die über SERFPERV hinausgehen. Unternehmen haben damit einen Baukasten unterschiedlicher Fragen und Dimensionen, mit Hilfe dessen sie auf die individuellen Anforderungen Fragebögen konzipieren können.

Als Implikation für die weitere Forschung sollten die herausgearbeiteten Faktoren mit Hilfe einer konfirmatorischen Faktorenanalyse überprüft und validiert werden. Als weiterer wichtiger Punkt ist anzumerken, dass der Fragebogen lediglich an einem Unternehmen getestet wurde und weitere branchenübergreifende Untersuchungen sinnvoll wären.

Arbeitszufriedenheit

Unter dem Titel Arbeitnehmer-Zufriedenheit wurde auf Faz.net der Artikel „mehr Geld, weniger, Schnickschnack, bitteschön!“ veröffentlicht.

Interessanterweise beschäftige ich mich gerade mit dieser Thematik.

Psychologisch betrachtet entsteht Arbeits(un)zufriedenheit aus einem Vergleichsprozess. Die Arbeitnehmer bewerteten die allgemeinen Merkmale der Arbeitssituation (Ist-Situation) mit den konkreten Bedürfnissen und Erwarten (Soll-Wert). Außerdem werden die konkreten Merkmale der Arbeitssituation (Ist-Wert) mit den generellen Bedürfnissen und Erwartungen verglichen. Ist der Soll / Ist Abgleich positiv kann eine stabilisierende Zufriedenheit entstehen. Ist er negativ kommt es zur diffusen Unzufriedenheit (Bruggemann, Groskurth & Ulrich, 1975).

Einstellungen und Arbeitszufriedenheit sind sich von der Stabilität ähnlich. Beide Konstrukte können sich im Zeitablauf verändern. Dies kann interpersonelle aber auch Ursachen in der Situation haben.

Bruggemann et al. (1975) unterteilen daher die stabilisierende Zufriedenheit weiter:

  • Wird durch den Arbeitnehmer das Anspruchsniveau erhöht, weil er ehrgeizig ist, kommt es zur progressiven Arbeitszufriedenheit. Laut einer Studie von Ziegler und Schlett (2013) haben diese Personen die zweithöchsten Werte bei der globalen Arbeitszufriedenheit und sind nur wenig resigniert.
  • Bleiben die Arbeitnehmer auf ihrem Anspruchsniveau, dann kommt es zur stabilisierten Arbeitszufriedenheit. Laut Ziegler und Schlett (2013) weisen diese Personen die höchsten Arbeitszufriedenheitswerte auf und waren wenig resigniert. Arbeitnehmer mit negativer Soll-Ist Differenz können dazu tendieren, das Anspruchsniveau zu senken, so dass eine resignative Zufriedenheit entsteht. Diese erreichen nur noch mittlere Zufriedenheitswerte und sind eher resigniert.

Bei der diffusen Unzufriedenheit unterscheiden Bruggemann et al. (1975) die

  • konstruktive Arbeitsunzufriedenheit. Diese Personen versuchen ihre Arbeitssituation positiv zu beeinflussen und haben niedrige Werte bei der globalen Arbeitszufriedenheit und sind nur wenig resigniert (Ziegler & Schlett, 2013)
  • fixierte Arbeitsunzufriedenheit. Diese Mitarbeiter haben sich ihrem Schicksal ergeben. Dementsprechend weisen sie niedrigste Werte bei der globalen Arbeitszufriedenheit und hohe Resignationswerte auf (Ziegler & Schlett, 2013).
Quelle: Brüggeman, A. et al. 1975
Quelle: Bruggeman, A. et al. 1975

Ein Soll / Ist Abgleich wurde augenscheinlich auch in der Studie von der Hannoverschen Leben aufgegriffen, auf die sich der Artikel aus der FAZ bezieht.

Im Detail wird beschrieben, dass sich die befragten Mitarbeiter ein höheres Gehalt wünschen würden (41%, n=?, Methode=?), dies aber nur in 16% der Fälle gegeben wäre. Ähnliche hohe Differenzen bestünden bei der guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (44% Wunsch zu 16% Wirklichkeit). Allerdings fehlt hier eine konkrete Einordnung der Arbeitszufriedenheit. Folgt aus der festgestellten Differenz von Wunsch und Wirklichkeit (Soll-Ist) eine stabilisierende Zufriedenheit oder eine diffuse Unzufriedenheit. Hinterfragt wird ebenfalls nicht, inwieweit die aufgegriffenen (ggf. beliebigen) Items mit der Arbeitszufriedenheit korrelieren. Büttner findet 2013 heraus, dass das Organisationsklima sich als einer der Top-Drei-Faktoren auf die Arbeitnehmerzufriedenheit auswirkt. Dieser Faktor wird in der FAZ bspw. nicht aufgegriffen. In der Studie werden zudem nur extrinsische Anreize betrachtet. Eine systematische Erhebung von intrinsischen Faktoren wurde vermutlich nicht durchgeführt.

Aus der Hannoverschen Leben Studie allgemeine Arbeitszufriedenheit-/ Unzufriedenheit abzuleiten, dürfte schwierig sein. Dennoch ist der Artikel sehr gut, um den Mitarbeiter und dessen Bedürfnisse erneut in den Fokus der Betrachtung zu stellen. Manager bzw. Personaler bekommen dadurch einen weiteren Input, Mitarbeiter und deren Motive besser zu verstehen. Es kann kaum Sinnhaft sein, beliebige Anreize für die Angestellten zu setzen, ohne vorher deren Motive systematisch betrachtet zu haben.

Weiterführende Literatur:

Bruggemann, A. (1974). Zur Unterscheidung verschiedener Formen von ‚Arbeitszufriedenheit‘. Arbeit und Leistung, 28, 281-284.

Bruggemann, A., Groskurth P. & Ulrich, E. (1975). Arbeitszufriedenheit. Huber: Bern.

Büttner, R. (2010). Zu den Einflussfaktoren der Arbeitsmotivation und -zufriedenheit: Eine empirische Studie zu Herzbergs 2-Faktoren-Theorie. Internet: http://tinyurl.com/ll5jtzy (02_16).

o.V. (2015). Arbeitnehmer-Zufriedenheit. Mehr Geld, weniger Schnickschnack, bitteschön. Internet: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/arbeitnehmer-zufriedenheit-mehr-geld-weniger-schnickschnack-bitteschoen-13887232.html (02_16).

Ziegler, R. & Schlett, C. (2013). Formen der Arbeitszufriedenheit: Untersuchungen zur Validität der Selbstzuordnungsmethode sowie zu Unterschieden in der Valenz der Arbeit, der Arbeitssituation und der dispositionalen Affektivität. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 57 (2), 51-76.

 

Publikation: Kaufverhalten von Fair Trade Produkten

WINGS_Konsumentenverhalten

Analyse und Darstellung der Einflussfaktoren des Kaufverhaltens von Fair Trade Produkten.

Späth, D. & Bülow, V.

(FH-Wismar, Wings, Master Sales And Marketing)

Späth, D. & Bülow, V. (2016). Analyse und Darstellung der Einflussfaktoren des Kaufverhaltens von Fair Trade Produkten. Sturm, H. (Hrsg.), Journal of Master Sales and Marketing. Internet: https://journal-of-master-sales-marketing.de/publikation-kaufverhalten-von-fair-trade-produkten/

Abstract:

Analysis and description of the factors that influence the purchasing behavior of Fairtrade products.

Fair Trade products are gaining importance globally. However this is not significantly represented in increasing sales. This fact is named as attitude-behavior gap. In order to ventilate this topic, science has analyzed the factors influencing the buying behavior of consumers. It was identified that the respective studies only focus on a selection of influencing factors. A comprehensive model explaining the buying behavior for Fair Trade Products does not exist so far. The current treatise reveals a comprehensive analysis of the state of scientific knowledge. On that basis, a buying behavior model is developed which combines the results of the current scientific knowledge and reveals the mode of action of single determinants. All factors influence directly and/or indirectly the buying behavior whereas attitude and activation mainly act directly and in a stronger manner.

Zusammenfassung:

Fair Trade Produkte werden weltweit immer beliebter, allerdings bildet sich dies nicht in signifikant steigenden Verkäufen ab. Diese Tatsache wird in der Literatur mit der Vorhabens-Verhaltenslücke erklärt. Um diese Problemstellung zu erörtern, hat die Wissenschaft ausgiebig untersucht, welche Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung von Fair Trade Produkten wirken. Hierbei ist allerdings zu erkennen, dass sich diese Untersuchungen jeweils nur auf einige wenige Determinanten des Kaufverhaltens fokussieren. Ein umfassendes Modell zum Kaufverhalten von Fair Trade Produkten ist bisher nicht vorhanden. Die vorliegende Untersuchung stellt eine umfassende Analyse des aktuellen Forschungsstandes dar. Auf Basis dieser Ausführungen wird ein Kaufverhaltensmodell entwickelt, welches die Erkenntnisse der Studien miteinander vereint und alle untersuchten Determinanten sowie deren Wirkweise untereinander abbildet. Alle Komponenten wirken direkt und / oder indirekt auf das Kaufverhalten, wobei Einstellung und Aktivierung hauptsächlich direkt und stark wirkt.

Flash Banner werden verbannt

In der Onlinemarketing-Vorlesung des Studiengangs Master Sales and Marketing haben wir zuletzt am 06.02.16 dieses Thema aufgegriffen. Welche Vor- bzw. eher welche Nachteile bieten flash-animierte Banner und Websites? Flash fällt immer wieder durch Sicherheitslücken auf, ist rechenintensiv, kann auf älteren Rechnern ggf. nicht mehr dargestellt werden und ist schwieriger google-indizierbar.

Das Unternehmen google hat am 09.02.2016 verkündet,  gänzlich ab 2017 auf Flash-Banner zu verzichten. Was noch verbreitet werden könnte, sind Videowerbeclips mit dieser Technik. Google möchte so die Werbetreibenden dazu drängen, das modernere HTML 5 zu benutzen.

Auf der Support Seite von Google heißt es, dass…

„der große Vorteil von Videos und interaktiven Medien darin besteht, dass sie für Onlinenutzer besonders ansprechend sind. Der Nachteil ist jedoch, dass die Geschwindigkeit von Browsern und die Akkuleistung von Geräten dadurch beeinträchtigt werden können. Für Chrome wurde daher eine neue Einstellung implementiert. Webseiten werden so schneller geladen und bestimmte Plug-in-Inhalte wie Flash-Anzeigen werden pausiert, wodurch die Akkus weniger beansprucht werden. Diese Einstellung ist in Chrome jetzt standardmäßig aktiviert, sodass die Seiten schneller aufgebaut werden und Nutzer länger surfen können.

Sie erreichen Ihre Zielgruppe am besten, wenn Sie Anzeigen im HTML5-Format erstellen. Mit diesem Format sprechen Sie Nutzer mit sämtlichen Gerätetypen und Browsern wie Chrome an. Sie verwenden Flash-Anzeigen in Ihren AdWords-Kampagnen? Dann wandeln Sie sie doch einfach in HTML5-Anzeigen um:

  • Flash-Anzeigen automatisch mit AdWords in HTML5-Anzeigen konvertieren
  • Mit Google-Tools HTML5-Anzeigen erstellen
  • Eigene HTML5-Anzeigen hochladen“

Quelle: https://support.google.com/adwords/answer/6249073