Stressor: Lärm am Arbeitsplatz

Stress

Stress bedeutet, dass der Körper nicht im homöostatischen Gleichgewicht ist. Dieses Ungleichgewicht kann durch verschiedene Situationen, wie Überbevölkerung, lebensbedrohliche Umstände, extreme Kälte, Hitze oder auch Lärm, ausgelöst werden (vgl. Birnbaumer & Schmidt, 2006, S. 137).  „Stress ist definiert als ein Spannungszustand, der durch die Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, zeitlich nahe oder bereits eingetretene subjektiv lang andauernde Situation als nicht vollständig kontrollierbar erlebt wird, deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint“ (Greif, 1991, S. 2). Situationen die unmittelbar das Leben bedrohen sind rückläufig. Nichtsdestotrotz kann am Arbeitsplatz durch ständige Über- und Unterforderung, Mobbing oder eben durch Lärm, Stress ausgelöst werden. Die Auswirkungen müssen dabei nicht zwingend negativ sein. Sogenannter Eustress versetzt den Organismus in eine höhere Leistungsbereitschaft, denn dem System wird Energie zugeführt (Zimbardo & Gerrig, 2008, S. 485). Modellhaft wird der Zusammenhang zwischen Aktivierung und Leistung in der sog. Lambda- Hypothese dargestellt. Demnach ist die maximale Leistungsfähigkeit nach der mittleren Aktivierung eines Menschen erreicht und sinkt danach stetig wieder ab. Insbesondere dann, wenn die empfundene Belastung zu stark empfunden wird, resultiert daraus eine hohe Aktivierung und die Leistungsbereitschaft wird sukzessive sinken, bis hin zur Panik.

Moderne Büro durch Sound Masking optimieren

Sound Masking

Nach einem Bericht der Wirtschaftspsychologie Aktuell (http://tinyurl.com/y8t6dz9g) arbeiten 40 % der Deutschen im Büro. Wenn die Büroräume ungünstig aufgeteilt sind, kann es zu einer vermehrten Lärmbelästigung kommen. Dadurch kann Stress entstehen und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter gesenkt werden. Unter dem Stichwort Sound Masking soll die Geräuschkulisse in Büros effizient gestaltet werden. Dabei wird der Arbeitsplatz an die Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst und nicht umgekehrt. Akustische Raumbedingungen werden optimiert, so dass die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander erhöht wird, lästiges und zwangsläufiges Mithören der nicht involvierten Mitarbeiter soll dabei aber ausgeschlossen sein. Durch den Einsatz von Mikrofonen können Umgebungsgeräusche aufgenommen und mit Lautsprechern Interferenzwellen ausgesendet werden. Durch die Überlagerung können Geräusche gemindert und die Konzentration bei der Erledigung von Arbeitsaufgaben erhöht werden. Beim Sound Masking sollen darüber hinaus störende Wahrnehmungen durch Stimmengewirr, Lüfterlärm, Tastaturklappern etc. mit angenehmen Frequenzen kompensiert werden, so dass dadurch die Arbeitsbedingungen optimiert werden können. Das Problem besteht darin, zu evaluieren was angenehme Hintergrundgeräusche sind. Für den einen ist es Meeresrauschen, für jemand anderen vielleicht der Lieblingssender im Radio.

Birnbaumer, N. & Schmidt, R. F. (2006). Biologische Psychologie. 6. Aufl. Heidelberg: Springer.

Greif, S. (1991). Stress in der Arbeit – Einführung und Grundbegriffe. In: Greif, S, Bamberg, E., Semmer, N. (Hrsg.): Psychischer Stress am Arbeitsplatz (S.1-28). Göttingen: Hogrefe.

Zimbardo, P.G. & Gerrig, R.J. (2008). Psychologie. Hallbergmoos: Pearson.

Motto des Unternehmertages: Change Management – Herausforderungen meistern

Am 19.4.18 fand der Unternehmertag mit ca. 250 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Forschung in Schwerin statt. Die Veranstaltung stand unter dem Zeichen Change Management-Herausforderungen meistern. Da deutliche Parallelen zur WINGS Weiterbildung Change Management mit dem Schwerpunkt Sozialpsychologie bestehen, konnten wir mit einem Redebeitrag und in der anschließenden Gruppendiskussion, unsere Sicht der Dinge präsentieren.

Tenor meines Beitrags war: “Führung in Change Prozessen – Implikationen aus der Forschung”. Die Folien zur Keynote können hier heruntergeladen werden.

Executive Summary des Vortrags Führung in Change Prozessen:

Weiterlesen

Welchen Einfluss haben Gesichter in der Werbung oder auf Produkten für die Kaufentscheidung?

Konsumenten sollen mit diversen Stimuli, wie Werbung, Verpackung, Düften, Musik, Testimonials etc. zum Konsum bewegt werden. Dazu werden Produkte extrem mit Photoshop bearbeitet, sodass zwischen der realen Ware und der Werbeanzeige kaum noch eine Ähnlichkeit besteht (bspw. bei Fertiggerichten, Burger-Kampagnen, Obst) (vgl. bspw. http://tinyurl.com/y7edzwul). In Weinhandlungen sollte zudem klassische Musik gespielt werden, wenn man den Umsatz steigern möchte und beim Kauf von Zahnpasta vertrauen wir Ärzten eher, als wenn Rainer Calmund dafür Zeugnis ablegen würde (vgl. Felser, 2015, S. 125 ff.). Insbesondere Frauen und Kinder sprechen auf das sog. Kindchenschema an, sodass Marketingstrategen auch dies für die Produktgestaltung nutzen. Die Designer des Mini-Cooper haben darauf geachtet, ein eigenes Face mit großen Kulleraugen (Scheinwerfern) und einem Mund (Kühlergrill) zu entwerfen. Tapsige Stofftiere sollen Kinder besonders ansprechen (Felser, 2015, S. 348). Dementsprechend werden Kinderprodukte auch in den Einkaufsstätten auf Augenhöhe der Kinder präsentiert. Dies alles ist bereits bekannt. Genauso wie Marketer gerne Uhren in der 10 nach 10 Stellung für Werbekampagnen ablichten. Das dadurch gezeigte lächelnde Gesicht soll Konsumenten positiv beeinflussen.

Löst „lachende Uhr“ positive Emotionen aus?

Ob das wirklich so ist, hat Lützenkirchen (2017) in ihrer Masterarbeit an der SRH Fernhochschule – The Mobile University untersucht. Zu welchen Erkenntnissen sie kommt, kann im Frontiers in Psychology nachgelesen werden.

Dies dürfte nicht ganz unspannend für die Studierenden des zweiten Semesters Master Sales And Marketing im Modul Konsumentenverhalten sein.

 

 

 

Literatur:

Felser, G. (2015). Werbe- und Konsumentenpsychologie. 4. Aufl. Berlin: Springer.

Karim, A.; Lützenkirchen, B.; Khedr, E. & Khalil, R. (2017). Why Is 10 Past 10 the Default Setting for Clocks and Watches in Advertisements? A Psychological Experiment. Front. Psychol. 8: 1410. [Internet: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2017.01410/full 01/2018]

Verkaufspsychologie: Verhandlungsgeschick der Verkäufer. Eine empirische Untersuchung.

Preisnachlässe schmälern den Gewinn des Unternehmens. Rein betriebswirtschaftlich gesehen ist das leicht nachvollziehbar. In der simpelsten Darstellung berechnet sich der Gewinn aus dem Preis, abzüglich der Gesamtkosten.

Aber der Preisnachlass hat auch eine psychologische Komponente. Preisnachlässe können dem Käufer suggerieren, dass das Produkt eigentlich nicht so viel Wert ist, wie es vom Verkäufer angeboten wurde. Der Verkäufer konnte in dem Fall dem Kunden den Mehr an Wert des Produktes oder der Dienstleistung nicht ausreichend kommunizieren. Andererseits erwarten wir Konsumenten aber auch, dass uns der Verkäufer mit Sonderangeboten lockt. Im Lebensmitteleinzelhandel hat sich dies etabliert. Die Konsumenten lernen, am Montag oder Donnerstag kommen die neuen Sonderrabatte heraus. Wir warten dann solange mit dem Kauf, bis das gewünschte Produkt im Preis gesenkt  ist. Langfristig gesehen können Rabattaktionen den Unternehmensgewinn nachhaltig negativ beeinflussen.

Weiterlesen

Führen Geschenke im B2C-Bereich zu höherem Umsatz?

Im Journal of Service Research wurde die Forschungsarbeit von Marchand, Paul, Hennig-Thurau und Puchner (2016) veröffentlicht. Mit dem Titel „How Gifts Influence Relationships With Service Customers and Financial Outcomes for Firms“ sind u.a. weitere Erkenntnisse zur Reziprozität publiziert worden. Die deutschen Forscher stellten sich die Frage, ob Werbegeschenke tatsächlich zu höheren Umsätzen führen. Im Sinne der Reziprozität „ich gebe, damit mir gegeben wird“ sollte dies so sein (vgl. Cialdini, 2014, S. 47 ff.). Es handelt sich hierbei um ein sozialprägendes Prinzip, bei dem derjenige der ein Geschenk erhält, sich seinerseits verpflichtet fühlt, etwas zurück geben zu müssen (vgl. ebenda, S. 49). Kommt der Beschenke der Verpflichtung nicht nach, droht ihm sozialer Ausschluss. Diese „Bestrafung“ dürfte bei Werbegeschenken eher schwierig sein. Es stellt sich aber die Frage, ob Konsumenten jegliche Art von Präsenten, Probierhäppchen, Entgegenkommen beim Preis etc. als Geschenk wahrnehmen und dem Unternehmer mehr Umsatz bescheren? Weiterlesen

Weiterbildung Change Management mit Hochschulzertifikat

Seit etwa zwei Jahren existiert die berufsbegleitende Weiterbildung Change Management (Veränderungsmanagement) bei WINGS, dem Fernstudienzentrum der Hochschule Wismar. Darüber hinaus werden im Themenbereich der Wirtschaftspsychologie auch Personal- und Verkaufspsychologie angeboten.

Am 16. und 17. Juli 2017 fand das zweite Präsenzwochenende für die Weiterbildung Change Management am Standort Hamburg statt. Die Weiterbildungsteilnehmer haben sich im Vorfeld intensiv mit den Grundlagen und Theorien der Sozialpsychologie auseinandergesetzt. So wurden in Online-

Weiterbildung Wirtschaftspsychologie Schwerpunkt Change Management

Videovorlesungen Einstellungen, Einstellungsänderungen, persuasive Kommunikation, Motive, Motivation usw. aus der theoretischen Perspektive erklärt. Darüberhinaus sind die Schritte, die Sie für einen Change-Prozess klassischerweise durchlaufen, gelehrt worden. Dazu gehören auch die Erfolgsfaktoren und Probleme im Change Management. Auf diesem breiten Wissen basierte das zweite Präsenzwochenende. Vor Ort wurden Kommunikationstrainings und viele Roll-Setting-Situations in verschiedenen Konstellationen durchgeführt. Aufgaben bestanden darin, die anderen Kursteilnehmer von der Nutzung eines Tablets zu überzeugen oder gemeinsam zu erarbeiten, wie ein Unternehmen auf die zunehmende Komplexität des Marktes und der zunehmenden Vernetzung reagieren kann. Dazu müssen in den meisten Unternehmen Hierarchiestrukturen und die Werteebene der Unternehmenskultur angepasst werden. Dementsprechend ist das ein klassischer Changeprozess.

Die Weiterbildung Change Management, welche auf der Sozialpsychologie basiert, unterscheidet sich von anderen Angeboten insbesondere dadurch, dass wir unsere Teilnehmer nicht beraten, sondern sie in die Lage versetzen selbstständig Change-Prozesse erfolgreich durchzuführen. Dabei beziehen wir die aktuelle Forschung mit ein und man erhält hier das notwendige Wissen, welches in die Praxis transferiert werden kann.

Termine für aktuelle Infoveranstaltungen zur Weiterbildung Change Management finden Sie hier.

Vor dem Hintergrund, dass rund 70% der Change-Prozesse scheitern, ist diese Vorgehensweise erfolgversprechend, denn die Situation im Change-Prozess hat einen erheblichen moderierenden Effekt. Im Vorfeld erstellte Wandel-Strategien sind dementsprechend immer wieder an die Realität anzupassen. Welche Maßnahmen, bspw. bei Widerständen der Mitarbeiter, zu treffen sind, haben wir im Vorort- Training ausführlich diskutiert. Darüber hinaus gab es eine Übung zur empathischen Führung, die derzeit den höchsten Erfolg für einen Wandelprozess verspricht.

Zusammenfassend waren es für mich zwei sehr spannende Präsenzwochenenden mit sehr interessierten Teilnehmern, die sich in alle Facetten der Weiterbildung Change Management eingearbeitet und reflektiert haben. Ich freue mich auf den nächsten Kurs im Oktober.

IAB präsentiert eine Studie zur Digitalisierung und die Auswirkungen auf die Personalpolitik

Vakante Stellen werden immer häufiger online über einschlägige Stellenbörsen ausgeschrieben. Die Bewerbungen darauf erfolgen dann in vielen Fällen per Mail und nicht mehr postalisch oder gar handschriftlich. Das ist aber nur eine Facette der Digitalisierung im Personalbereich. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat in einer groß angelegten Studie weitere Erkenntnisse zusammengetragen. Insgesamt basieren die Ergebnisse auf einer repräsentativen Untersuchung von fast 12.000 Betrieben.

Veränderte Anforderungen an das Personal durch Digitalisierung
Veränderte Anforderungen an das Personal durch Digitalisierung

In der Studie wurde unter anderem die “Wirtschaft 4.0” erhoben. Hier geht es um die Vernetzung von digitaler und physischer Welt. Unternehmen sollten den Trend dazu einschätzen, ob diese Entwicklung für das Unternehmen eine starke oder keine Relevanz  spielt. 39 Prozent der Unternehmen sahen einen starken Trend, dass dies in den nächsten 5 Jahren in der eigenen Organisation Einzug findet. Allerdings gehen auch 29 Prozent davon aus, dass dies für sie ohne Relevanz ist. Bei der Frage nach lernenden Systemen ist die Einschätzung noch deutlicher: 52 Prozent sehen hier keine Relevanz. Ob diese Antizipation der Zukunft richtig ist, wird sich zeigen.

Laut der Studie lassen sich zudem keine signifikanten negativen Effekte auf die Freisetzung von Personal im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung zurückführen. Erst bei steigendem Einsatz von selbstlernenden Systemen ist dies der Fall, was aber durch die  Einstellungen von mehr Fachkräften kompensiert wird.

Die Digitalisierung bedingt, dass neue Anforderungen an die Arbeitnehmer gestellt werden. Sozial kommunikative Kompetenzen müssen, genauso wie die zeitliche und aufgabenbezogene Flexibilität durch Weiterbildung ausgebaut werden. Demgegenüber werden die Handlungsspielräume der Beschäftigten ausgeweitet. Das führt auch dazu, dass sich die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben weiter vermischen werden. Eine 24/7 Erreichbarkeit, wie sie im Privatleben Einzug gefunden hat, wäre allerdings für die berufliche Praxis ungünstig, da dies ein Stressor sein kann. Es ist daher an der Zeit, dass sich Unternehmen und Politik auf ethische/ moralische aber ggf. auch neue gesetzliche Grenzen im Arbeitsschutz einigen. Dazu zählt auch die Ausweitung der Gesundheitsmanagements. Physisch und psychisch kranke Mitarbeiter verursachen mittlerweile hohe Kosten, die im beiderseitigen Arbeitnehmer /-geberinteresse zu vermeiden sind.

Die gesamte IAB-Studie kann hier nachgelesen werden.

Literatur:

Warning, A. & Weber, E. (2017): Digitalisierung verändert die betriebliche Personalpolitik. IAB-Forschungsbericht 12. [http://doku.iab.de/kurzber/2017/kb1217.pdf 07_12].

Wirken Bonussysteme immer motivierend?

Im Gegensatz zur materiellen Mitarbeiterbeteiligung werden sogenannte Pay For Performance Systeme individuell nach der Leistungsfähigkeit des einzelnen Mitarbeiters bemessen, indem er einen oder mehrere Key-Performance-Indicators erreicht. Alleine das kann schon problematisch sein. Sollte der KPI im Erreichen eines bestimmten Umsatzes manifestiert sein, wird der Mitarbeiter vielleicht versuchen, kurzfristig und ohne Rücksicht auf die Kundenbedürfnisse seinen Umsatz zu maximieren. Werden Umsatz und Kundenzufriedenheitswerte als KPIs festgesetzt, kann es wiederum zu Zielantinomien kommen, die Stress beim Mitarbeiter auslösen können. Dennoch verfolgen viele Unternehmen das Ziel, die Motivation der Mitarbeiter durch Bonussysteme zu steigern. Das dem auch so ist, wurde bspw. von Locke (2004) belegt, insbesondere dann, wenn die Ziele partizipativ mit den Mitarbeitern gesetzt werden.

Gläser, van Gils & Van Quaquebeke weisen (in press) darauf hin, dass Pay-For-Performance-Systeme auch das Verhalten innerhalb der Organisationsmitglieder negativ beeinflussen können. „In einem Unternehmen, dessen Erfolg von Wissensaustausch, Innovation und guter kollegialer Zusammenarbeit seiner Mitarbeiter und Führungskräfte abhängt, vergiftet ein aggressiver Wettbewerb zwischen den Kollegen das Arbeitsklima.“ Ihre Erkenntnisse basieren auf einer Feldstudie (N=250) und zwei Experimenten (N=92; N=192).

Wenn Unternehmen dennoch auf ein Bonussystem nicht verzichten wollen, erscheint es laut den Autoren günstig, alle betroffenen Mitarbeiter auf die negativen Effekte hinzuweisen. Insbesondere sollten Mitarbeiter mit starkem Hang zum Konkurrenzdenken und Wettbewerb durch Vorgesetzte in ihrem Verhalten beobachtet werden.

Literatur:

Gläser, D.; van Gils, S. & Van Quaquebeke (In press): Pay-for-performance and interpersonal deviance: Competitiveness as the match that lights the fire, Journal of Personnel Psychology. [https://www.researchgate.net/profile/Niels_Van_Quaquebeke/publication/311425638_Pay-for-performance_and_interpersonal_deviance_Competitiveness_as_the_match_that_lights_the_fire/links/5875046608aebf17d3b3f137/Pay-for-performance-and-interpersonal-deviance-Competitiveness-as-the-match-that-lights-the-fire.pdf?origin=publication_detail Stand 07_17]

Locke, E. A. (2004). Linking goals to monetary incentives. Academy of Management Executive, 18 (4), p. 130–133.

Resilienz bei der Arbeit

Resilienz wurde schon häufiger im Journal und im Masterstudium Sales und Marketing thematisiert und bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit einer Person, bei Schwierigkeiten nicht emotional unter Erschöpfung zu leiden (vgl. Pauls, Schlett, Soucek, Ziegler & Frank, 2016, S. 105).  Luthans (2002) spricht in diesem Zusammenhang von der Fähigkeit Probleme abprallen zu lassen und gestärkt aus negativen Erfahrungen herauszugehen. In einigen Berufssparten kann dies von besonderer Bedeutung sein. So stehen Vertriebsmitarbeiter an der Schnittstelle zwischen Kunden und Unternehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden das Produkt / die Dienstleistung nicht kaufen und man immer wieder auf Ablehnung stößt, ist erhöht (vgl. Krush, Agnihotri, Trainor, & Krishnakumar, 2013, S. 42). Persönlichkeiten mit hoher Resilienz dürften dementsprechend einen Vorteil gegenüber Außendienstlern haben, die weniger psych. Widerstandskraft bei Niederlagen besitzen. Resilienz erklärt aber nicht nur die eigene psychische Gesundheit. Es ist außerdem zu vermuten, dass resiliente Mitarbeiter das Verhalten innerhalb der Organisation positiv beeinflussen und zu einem guten Organisationsklima beitragen, weil diese eher optimistisch sind (vgl. Youssef & Luthans, 2007; vgl. Pouranmimi & Fayyazi, 2015).

Vor dem Hintergrund der positiven Auswirkungen auf die eigene psychische Gesundheit und auf die Organisation erscheint es nicht verwunderlich, dass die Forschung Trainings dafür entwickelt hat (Pauls et al., 2016). In Deutschland beschäftigt sich zudem eine Forschungsgruppe, die ein webbasiertes Training entwickelt hat, mit diesem Thema. Unter www.resilire.de erfahren Sie, was das Ziel der aktuellen Forschung ist, wie das Webtraining aufgebaut ist und was Sie auf der Fachtagung „Resilire – Altersübergreifendes Resilienzmanagement“ am 6.7.2017 in Nürnberg erwartet (https://www.resilire.de/tagung.php).

Für die Studierenden im Masterstudium Sales und Marketing dürfte insbesondere auch die Literaturliste interessant sein. Hier werden nicht nur Literaturhinweise gegeben, sondern einige PDFs zum Download bereitgestellt. Dies ist ein guter Überblick über die aktuelle Forschung.

Literaturverzeichnis: Weiterlesen

News aus dem Master Sales und Marketing

Alles Neue macht der Mai. Dementsprechend möchte ich Ihnen heute in aller Kürze aufzeigen, in welche Richtung sich der Studiengang Master Sales und Marketing entwickeln wird.

Ab dem Winter-Semester soll es für Studienanfänger ein fakultatives Modul „Allgemeine BWL“ geben. Dies ist insbesondere für diejenigen spannend, die als Erststudium keine BWL gewählt hatten. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich in die grundlegendsten Dinge der Betriebswirtschaft hineinzufinden. Ziel ist es, dass alle auf einem gleichen oder ähnlichen Wissensstand sind und sich besser in die Vertriebs- und Marketingthemen einarbeiten können.

Außerdem bin ich gerade dabei die Vorlesung „Onlinemarketing“ anzupassen. Mittlerweile ist diese Disziplin sehr umfangreich geworden und neue Methoden oder Hypes kommen fast täglich hinzu. Da ist es schwierig die richtige Mischung aus fachlich Übergreifendem und Spezialwissen zu finden. Die Vorlesung sollte nicht nur diejenigen “abholen”, die sich seit Jahren beruflich mit SEO, Responsive Webdesign etc. befassen sondern auch die Neueinsteiger mit umfassendem und verständlichem Wissen versorgen. Dementsprechend mussten viele Inhalte der 3 Jahre alten Vorlesung überdacht werden. Innovationen aus 2017 wie AMP oder Ad-Fraud werden mit aufgenommen. Aber nicht nur die neuesten Trends interessieren in der Vorlesung, sondern auch die wissenschaftliche Seite des Onlinemarketing wird deutlich in die Vorlesung Einzug finden. Der Grund dafür ist leicht zu erklären: Die Prüfungsleistung findet ab dem WS 18 in Form einer Hausarbeit statt.

Außerdem werde ich für die Module “Onlinemarketing” und “Vertriebsführung” zwei fakultative Übungen anbieten. Diese sind für diejenigen Studierenden interessant, die sich sehr tiefgehend und freiwillig mit den Inhalten der jeweiligen Vorlesung befassen möchten. In den Übungen wird das angeeignete Wissen in diversen praktischen Übungen noch einmal vertieft. Im Bereich der Vertriebsführung habe ich  Übungen zum mitarbeiterorientierten Verhalten, zur Selbstwirksamkeit, zum Konzept des OCB usw. zusammengestellt. In der Übung Onlinemarketing werden Sie zum Projektmanager und entwickeln eine eigene Strategie, analysieren Websites und erstellen Social Media Guidelines.

Ich wünsche den Masterstudierenden des 4. Semester viel Erfolg und maximale Erkenntnisse bei ihren Abschlussarbeiten und dem 2. Semester spannende Vorlesungen zum CRM, Recht, Konsumentenverhalten und der Verhandlungstechnik.

Bis bald in den Übungen und Präsenzveranstaltungen sowie weiterhin einen sonnigen 1. Mai.

H. Sturm

Studiengangsleiter Master Sales und Marketing