Konsumentenverhalten: Das ist doch nicht mein Bier!

Können Konsumenten Biersorten geschmacklich auseinander halten? Wenn man Freunde oder Bekannte fragt, kommt häufig die Meinung auf, dass man dies könne. Insbesondere eingefleischte Biertrinker würden ihre Hausmarke unter anderen Bieren herausschmecken (vgl. Quack, 2016).

Bereits seit Jahren ist allerdings der Halo-Effekt bekannt, nachdem das Markenimage, das Produktstyling, die Werbung oder Ähnliches auf den Geschmack des Produktes ausstrahlen können (vgl. Genschow, 2013). „Geschmacksempfindungen entstehen nicht nur auf der Zunge, sondern auch durch unsere Psyche“ (Genschow, 2013). Grüne Gummibärchen schmecken objektiv nicht anders als rote. Trotzdem assoziieren Menschen grüne Bärchen eher mit Waldmeister und rote eher mit Himbeere.

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Tendenzen im Digital Leadership

Durch die Digitalisierung haben sich neue Geschäftsfelder aufgetan, Arbeitsprozesse und Abrechnungssysteme verändert (Remdisch, 2016, S.3). Menschen können sich online in Video-Chats weltweit und in Echtzeit vernetzen. Eine Face-to-Face Kommunikation ist nicht mehr unbedingt notwendig, um ein zukünftiges Prozedere abzusprechen. Menschen müssen nicht mehr in Büros arbeiten. Weiterlesen

Sind Absolventen oder Studienabbrecher die erfolgreicheren Entrepreneure?

Mark Zuckerberg, Bill Gates oder Steve Jobs haben jeweils in ihrer Sparte florierende Unternehmen erschaffen. Man könnte daher annehmen, dass ein Studium nicht zwingend erforderlich ist, um Karriere zu machen.

Absolvent vs Studienabbrecher. Wer ist erfolgreicher in der Selbstständigkeit?
Absolvent vs. Studienabbrecher. Wer ist erfolgreicher in der Selbstständigkeit?

Buenstorf, Nielsen und Timmermans (2016) untersuchten die These, ob Studienabbrecher erfolgreichere Entrepreneure sind bzw. ob ein Studium überhaupt dafür nötig ist. Es stellt sich also die Frage, ob ein Studium mit dem späteren beruflichen Erfolg in der Selbstständigkeit korreliert. Die vergangene Forschung zeigte, dass angeborene Persönlichkeitseigenschaften, wie Risikobereitschaft, Leistungsmotivation Wunsch nach Autonomie aber auch kognitive Fähigkeiten wichtige Faktoren für die Aufnahme einer eigenständigen Tätigkeit sind. Es ist also davon auszugehen, dass die Studienabbrecher kaum erfolgreichere Unternehmer sind. Dass vermehrt exmatrikulierte Studenten ausgründen, könnte aber eher an den für sie erschwerten Bedingungen auf dem regulären Arbeitsmarkt liegen. Ohne Abschlusszeugnis werden sie eher bei den gängigen Personaleinstellungsverfahren durchfallen (In der Wirtschaft werden kaum valide Personalauswahlverfahren eingesetzt ).

Nach der Auswertung der Arbeitsmarktdaten (n=109.941) aus Dänemark, die besonderes umfassende Items auflistet, wie z.B. Abschluss, Studienabbruch, Einkommen, Selbstständigkeit, sind folgende Ergebnisse herausgekommen.

  1. Studienabbrecher gründen häufiger aus als Absolventen (2,41% vs. 1,52%)
  2. Studienabbrecher verdienen zudem signifikant weniger
  3. Die Wirtschaftskraft der Unternehmen von Studienabbrechern war zudem mit durchschnittlich 360 TKronen (entspricht 484 TEUR) geringer, als die der Absolventen mit 480 TKronen (entspricht 645 TEUR).

Es kann gemäß der Studie festgehalten werden, dass Studienabbrecher weniger erfolgreicher sind als Absolventen, wenn diese den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.

Im Masterstudium Sales And Marketing bereiten wir Sie auch auf die Selbstständigkeit vor, indem wir Ihnen umfassende und aufeinander abgestimmte Module anbieten. Darüber hinaus vermitteln wir Ihnen tiefgründige Managementkompetenzen bspw. in dem Modul „Vertriebsführung“. Durch Roll-Setting-Situation bereiten wir Sie hier auf die Praxis vor.

Literatur:

Buenstorf, G.; Nielsen, K. & Timmermanns, B. (2016). Steve Jobs or No Jobs? Entrepreneurial activity and performance among Danish college dropouts and graduates. Small Business Economics, 1-19. [Internet: http://link.springer.com/article/10.1007/s11187-016-9774-1 08_16].

Implementierung neuer Strategien – Fokussiert oder Opportunistisch?

In der deutschen September-Ausgabe des HBM findet sich eine interessante Fallstudie zu einem High-Tech-Unternehmen. Die Firma hat aus guten Gründen ein neues Geschäftsmodell entwickelt (Vermieten und betreiben statt verkaufen), doch dann kommt ein Großauftrag eines Bestandskunden, der nicht zur neuen Strategie passt. Soll man den Auftrag sausen lassen (weil die Strategie sonst unglaubwürdig wirkt, das Unternehmen sich verzettelt oder man gar der Marke schadet) oder lieber opportunistisch den Umsatz „mitnehmen“?

Ich meine: Innovationen im Geschäftsmodell sind unverzichtbar, aber Strategien bieten auch eine gewisse Elastizität. Sofern der Auftrag die Umsetzung der Strategie nicht grundsätzlich oder massiv behindert (zum Beispiel durch eine längerfristige Bindung von Schlüsselressourcen), sollte das Unternehmen ihn annehmen. Wenn noch dazu die Auslastung der Fertigung abgesichert und ein hoher Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden, schafft sich das Unternehmen damit zusätzlichen finanziellen Spielraum zur Implementierung der eigentlichen Geschäftsmodell-Innovation.

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Reziprozität fördert die Freigabe persönlicher Passwörter

Vor dem leichtfertigen Umgang mit persönlichen Daten wird immer häufiger durch die Medien, aber auch direkt durch Online-Shops, Social Communitys, Online-Banking usw. gewarnt. Insbesondere Passwörter und Pins sollten dabei möglichst kryptisch sein und eine gewisse Länge haben, damit diese nicht per Software ausgelesen oder erraten werden können. Darüber hinaus wird der Einsatz von Firewalls, Virenscanner und Updates empfohlen, damit sich Spyware aus dem Netz nicht auf dem PC einnisten kann. Weiterlesen

Zukunftsorientierte Führung per digital Leadership

Implizite Persönlichkeitstheorien der Führung, nachdem Führungsverhalten durch angeborene Persönlichkeitseigenschaften geprägt ist (great man theory), sind widerlegt worden. Seit der Kontingenztheorie der Führung von Fiedler ist klar, dass Führungserfolg von der Günstigkeit der Situation abhängig ist. Persönlichkeitsmerkmale wie Intelligenz, Empathie usw. spielen ebenfalls eine Rolle, die Günstigkeit der Situation ist die entscheidende Moderatorvariable, ob eine Person Führungserfolg erlangen kann (Fiedler, 1967).

Digital Leadership. Führung erfolgt mit Unterstützung von Computer- und Netzwerktechnik
Digital Leadership. Führung erfolgt mit Unterstützung von Computer- und Netzwerktechnik

Diese Erkenntnisse liegen bereits 50 Jahre zurück. Es stellt sich die Frage, wie sich Führung weiter entwickelt? Weiterlesen

Positive Wirkung des „quick nap“

Quick nap oder power napping wurde nicht erst in den neumodischen Kreisen von Hipstern oder Yuppies erfunden. Vielmehr ist er in einigen Ländern Europas seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Kultur. Die spanische Siesta ist der traditionelle Mittagsschlaf, der hierzulande vielleicht sogar in größerem Stil Einzug finden könnte, wenn die Vorteile bewusst wären. So wurden kürzlich erst „Napcabs“ auf dem Münchener Flughafen für das Nickerchen zwischendurch installiert. Die dortigen acht Kabinen sind mit einem Bett, Tisch und einem Internetanschluss ausgestattet.

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Abhängigkeit vom Smartphone

Mittlerweile wird von der „Always On“-Generation gesprochen (vgl. Anderson, 2016). Ein Großteil der Bevölkerung ist 24/7 mit dem Internet vernetzt. 47% sind laut Statista immer und überall erreichbar. Es werden E-Mails gecheckt, Käufe via Smartphone getätigt, Facebook-Einträge erstellt, was man gerade erlebt usw. Ist die Abhängigkeit vom Smartphone inzwischen so antrainiert, dass wir das Smartphone als Teil unseres Körpers empfinden?

Always On smartphone nutzung
Always On Smartphone Nutzung

Psychologen wollten herausfinden, ob wir das Telefon bereits als eine Art verlängerten Arm wahrnehmen. Dazu nutzten sie die sogenannte Gummihand-Illusion (Rubber-Hand-Illusion) (Liepelt, Dolk & Hommel, 2016). Dieser Effekt wurde zum ersten Mal vor 15 Jahren nachgewiesen, indem Probanden sich an einen Tisch setzten und beide Arme auf den Tisch legten. Wichtig dabei ist, dass der linke Arm durch ein Tuch abgedeckt wird. Anstelle des eigenen Arms blicken die Probanden auf eine künstliche Hand. Die Gummiattrappe liegt dort, wo der echte Arm „normalerweise“ wahrgenommen werden soll. Werden sowohl die echte als auch die Gummihand mit einem Pinsel gekitzelt, bekommen die meisten Versuchspersonen nach kurzer Zeit das Gefühl, sie würden auch die Berührungen in der Gummihand spüren. Diese Illusion ist den Versuchspersonen bewusst und sie wissen, dass sie die Gummihand nicht fühlen können. Aber der Sehsinn des Menschen ist so stark ausgeprägt, dass es zu diesem „Gefühlstransfer“ kommt (Neuf & Hamburger, 2013).

Übertragend auf die häufige Smartphone-Nutzung stellt sich die Frage, ob wir mittlerweile dieses technische Gerät in unser Körperschema integriert haben. Liepelt et al. (2016) nutzten dazu einen fast identischen Versuchsaufbau. Sie ersetzten die Gummihand in weiteren Versuchen durch Computermäuse, Smartphones oder Smartphone-Attrappen aus Holz. Um nachzuweisen, ob die intensive Smartphone-Nutzung bereits zu einer Eingliederung in das eigene Körperschema geführt hat, entwickelten die Forscher einen Fragebogen. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Ein Smartphone, das einer menschlichen Hand kaum ähnelt, erzeugte bei den Experimenten eine ähnlich starke Illusion wie die Gummihand (Liepelt, et al., 2016, S. 9). Die Illusion wird vermutlich deshalb so stark wahrgenommen, weil wir täglich viel Zeit investieren, um unser Smartphone anzusehen, zu bedienen und dabei auch „erfühlen“ (ebenda).

Literatur:

Anderson, D. (2016): Elon studies the future of „Generation Always-On“. [Internet: http://www.elon.edu/E-Net/Article/59585 Stand: 07/26].

Liepelt, R., Dolk, T. & Hommel, B. Psychological Research (2016). Self-perception beyond the body: the role of past agency. Psychological Research, 80, 1, 1-11. [Internet: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00426-016-0766-1 Stand: 07/16].

Neuf, H. & Hamburger, K. (2013). Approaching Stan Laurel’s illusion: the self-induced rubber hand phenomenon. Perception, 42, 8, 894-897.

Verkaufspsychologie: Vorurteile im Vertrieb

Vertreter haben in Deutschland generell mit einem Image-Problem zu kämpfen. Sie werden nicht selten als „Klinkenputzer“ oder „Verkaufsbücklinge“ bezeichnet. Dies sind natürlich Stereotype bzw. Vorurteile (Cialdini, 2012). Das schlechte Image resultiert teilweise aus dem unmoralischen Verhalten einiger Verkäufer (vgl. Nerdinger, 2001, S. 165). Werden Verkaufstechniken eingesetzt, die durch die Kunden nicht oder nur teilweise durchschaubar sind, fühlen sich diese manipuliert und ziehen die Verkäufer auf moralischer Ebene herunter: „Diese Andreher, Schwätzer, Klinkenputzer“ usw. (Rosenstiel & Neumann, 2002).

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